2025
Reiseberichte > Mexico
Ein besonderes Highlight sind Cenoten-Tauchgänge auf Yucatan.
Die Halbinsel besteht aus Kalkstein und besitzt keinerlei oberirdische Flüsse oder Seen; alles
Regenwasser versickert in den Dschungel-Untergrund.
Dort sammelt sich das frische Süßwasser in unterirdischen Höhlen auf Salzwasser, das vom Atlantik hereindrückt,
wobei sich durch beinahen Stillstand der Bedingungen oft eine deutliche
Halokline ausbildet. Darin zu tauchen, abgesehen vom "overhead environment",
ist eine der faszinierendsten Erlebnisse als Taucher.
Die Tropfsteine bildeten sich vor zig-Tausend Jahren als der Meeresspiegel noch niedriger war.
Wir betauchten auch Höhlen, in denen die "Dekoration" aus lebenden Bakterien, die nur unter ganz bestimmten Bedingungen über der giftigen Schwefelschicht existieren können, besteht,
die über 5000 Jahre alt sind - und immer noch wachsen.
Ein Forscher der Universität Heidelberg schrieb darüber eine Dissertation,
nachdem vor einigen Jahren in der Cenote "Zapote" bis zu 2m lange glockenförmige
Gebilde entdeckt wurden - wir Taucher nennen sie Hells Bells.
Ein der Wunsch-Cenoten war "Angelita". Auf ca. 28 - 30 m Tiefe beginnt eine dichte Schwefelschicht.
Aus ihr ragen tote Bäume heraus. Darüber in glasklarem Wasser zu schweben ist märchenhaft.
Dann durchtaucht man die etwa 2 - 3 m dicke Schwefel-Schicht wie einen zweiten Boden bei Null-Sicht. Darunter ist Salzwasser - dunkel aber wieder glasklar.
In "Chikin-Ha" zeigte uns unser Diveguide Mauricio die Krisktalle, die nicht jeder Diveguide kennt, und auch einige
Fossilien von Korallen, Schnecken und Sanddollars.
An einigen Stellen kann man die Oberfläche in Regenbogen-Farben leuchten sehen. Aktun-Ha (car wash) hat smaragdgrünes Wasser und im Höhlenausgang viele Fische, auch größere Barsche und Salmler und viele Schildkröten.
"Nohoch-na-chich" wurde erst im Januar dieses Jahres ! für Cenoten-Taucher freigegeben und war bisher nur den full-caver-Tauchern vorbehalten.
Die Tropfsteine sind noch vollständig, keine Spitzen durch Flossen abgebrochen. Sie wird immer noch nur wenig betaucht.
"Maravilla" ist ein senkrechtes Sinkloch, bei dem die Besonderheit in den "Laserstrahlen" liegt: bei richtigem Sonnenstand tanzen die Strahlen wie Laserpointer in die Mitte der dunklen Höhle.
Dort übten Apnoe-Taucher - das war ein unvergeßliches Bild.
Der letzte Tauchgang führte uns in die Cenote "Taak-be-Ha" mit dem höchsten Level; guter Luftverbrauch
und gute Trimmung mit Flossenschlag sind Voraussetzung und der Guide darf nur noch
3 Taucher mitnehmen, denn es wird eng:
die Höhlendecke wird niedrig, die Durchgänge
eng und manchmal nur ein Loch durch das man in den nächsten Raum kommt.
